Definitionen:
  Ein Biotop- oder Landschaftsterrarium wird mit dem Ziel gestaltet den natürlichen
  Lebensraum einer bestimmten Art darzustellen. Hierbei kommen überwiegend
  natürliche Materialien und soweit es der Bewegungsdrang der gehaltenen
  Art zuläßt auch lebende Pflanzen zum Einsatz. Dabei sollen im Idealfall
  nur Pflanzen und Materialien eingesetzt werden, die auch in natürlichen
  Biotop der Art anzutreffen sind. Gleiches gilt im besonderen auch für das
  Bodensubstrat. Um Raum für gestalterische Elemente zu gewähren muß
  ein Biotop- Terrarium in seinen Abmessungen die zur Haltung erforderlichen Mindestmaße
  übersteigen. In der Regel erfordert es einen zusätzlichen Pflegeaufwand,
  der über die reine Versorgung der darin lebenden Tiere deutlich hinausgeht.
  Ziel ist es auch, dass das Becken einen eigenen ästhetischen Reiz hat.
  Technische Einrichtungen wie Lampen, Lüftungen und Wärmequellen werden
  so kaschiert, dass sie aus dem Blickfeld des Betrachters verschwinden und die
  Frontscheibe zum Fenster in die Welt der gepflegten Tiere wird. Durch die reiche
  Gliederung der Anlage, verschiedene Bodensubstrate, diverse Versteck und Sonnenplätze
  und/oder großzügigere Wasserbecken soll den Reptilien ein differenzierteres
  Verhalten in der Gefangenschaft ermöglicht werden. Bei neu importierten
  Arten bei denen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse durch eine synthetische
  Umwelt beziehungsweise die für eine erfolgreiche Vermehrung erforderlichen
  Reize noch nicht oder nur unzureichend erforscht sind bemüht man sich durch
  eine Nachbildung ihrer natürlichen Lebensumstände ihre Überlebens-
  und Vermehrungschancen zu optimieren. Dazu greift man nicht selten auch auf
  Informationen über morphologisch ähnliche Arten aus der gleichen oder
  einer nah verwandten Gattung und vergleichbaren Klimaten zurück. Dies kann
  jedoch wie bei der lange Zeit für Strumpfbandnattern fälschlich geforderten
  Feuchthaltung auch zu gravierenden Mißerfolgen führen. Landschafts-
  Terrarien finden hauptsächlich als Schaubecken Verwendung, da sie auch
  einen Eindruck vom idealisierten Biotop der gehaltenen Arten zu vermitteln mögen
  und so eine Art ersatzweises Naturerlebnis bieten.
Ein hygienisches Terrarium wird mit dem Ziel ausgestattet die Ansprüche
  eines oder mehrerer Tiere auf möglichst effektive weise zu befriedigen.
  Dazu entsprechen die Behälter in ihren Abmessungen und Ausstattungen nur
  den grundsätzlichen Lebensbedürfnissen der gehaltenen Tiere. Besonders
  ausgeprägt wird dies bei Strumpfbandnattern für Quarantänebecken
  verfolgt, aber auch in der Aufzucht von Jungschlangen haben sich hygienische
  Terrarien bewährt. Dabei wird besonderen Wert auf einen minimalen Pflegeaufwand
  gelegt. Gleichzeitig soll eine einfache und häufige Reinigung des Behälters
  die Entstehung von Krankheiten vermeiden oder bereits bestehende zu überwinden
  helfen. Für Strumpfbandnattern ist ein hygienisches Terrarium lediglich
  mit einer Badeschale, einem Versteckplatz und entweder einer lokalen Wärmequelle
  oder einer von außen vorgegebenen gleichmäßigen Temperatur
  nahe der Vorzugstemperatur ausgestattet. Als einfachstes Bodensubstrat dienen
  Flies- oder Zeitungspapier, wobei sicherzustellen bleibt, dass die flüssigen
  Ausscheidungen der Schlangen zuverlässig aufgesaugt werden. Die Einrichtungen
  und das Bodensubstrat werden so ausgewählt, dass sie entweder durch Hitze-
  oder Chemikalienbeständigkeit leicht zu desinfizieren oder so leicht verfügbar
  sind, dass sie nach einmaliger Benutzung verworfen werden können.
  Meist sind dies zweckfremd verwendete Alt- oder Verbrauchsmaterialien die wir
  allgemein im Haushalt, der nicht terraristischen Haustierhaltung oder im beruflichen
  Umfeld finden. So werden zum Beispiel teilweise Küchenkrepp, Zeitungen,
  Klopapierrollen, Blumentöpfe und -untersetzer oder auch Futterschalen für
  Nager, Eierpaletten und Kleintierstreu eingesetzt. 
Einerseits sind für die naturgetreue Gestaltung von Biotop-Terrarienbenötigten
  Pflanzen und Materialien leider nicht immer verfügbar oder sie sind nur
  von geringer Lebensdauer. Andererseits lassen sich lebende Einrichtungen nicht
  einfach desinfizieren und feuchte "Ecken" bieten Bakterien, Pilzen
  und Parasiten Entwicklungschancen, die wir Ihnen eigentlich nicht bieten wollen.
  Dies hat zu einer Verbreitung von bestimmten Einrichtungsgegenständen wie
  Korkrindenstücken oder künstlichen Felsen geführt, die uns eine
  Mischform aus beiden Terrarientypen ermöglicht. Auch der Entwicklung und
  Testung verschiedener Bodensubstrate ist in der jüngeren Vergangenheit
  viel Aufmerksamkeit gewidmet worden. Bei all diesem darf man für seine
  eigene Haltung nie außer acht lassen für welcher Tierarten oder -formen
  jeweils Erfahrungen vorliegen, da sie leider meist nur eingeschränkt übertragbar
  sind.
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